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Anregungen für das Miteinander

Es ist schon etwas her, als ich an einem Projektmanager-Seminar teilgenommen habe. Der Trainer forderte uns auf, die drei wichtigsten Merkmale für erfolgreiches Projektmanagement zu nennen. Die Antwort war simpel: Erstens Kommunikation, zweitens Kommunikation und drittens Kommunikation.

Du: Was hat denn Ehe mit Projektmanagement zu tun?
Ich: Eine gute Kommunikation ist bei beiden essentiell wichtig.

Und ich gebe hier offen zu, bei diesem Thema sind uns Männern die Frauen meist überlegen. Oft heißt es, Frauen tragen ihr Herz auf der Zunge und das ist gut und wunderbar so. Daran dürfen wir uns Männer durchaus ein Beispiel nehmen.

Wie soll das Miteinander gut funktionieren, wenn wir uns nicht einander mitteilen? Wenn wir nicht in der Ehe über ALLES offen reden können, wo dann? Die Basis für eine gute Kommunikation ist Vertrauen. Ich kann mit meiner Frau über alles reden, es gibt kein Tabu, wir vertrauen uns zu 100%. Wir reden offen über unsere (geheimen) Wünsche, über unsere Ängste, über unsere Erfolge und unsere Niederlagen, unseren Glauben, unsere Hoffnungen, unsere Befürchtungen, unsere Freuden und unsere Tränen. In dem Wort mitteilen steckt das Wort teilen drin. Wir teilen unser Leben miteinander.

Ein tiefes Vertrauen entsteht durch Erfahrung. Wenn ich weiß, ich bin geliebt und angenommen, ich werde nicht verurteilt für meine Meinung, mein Verhalten, auch dann nicht, wenn ich scheiße drauf bin.

Lügen und Betrug zerstören Vertrauen grundlegend. Was langsam gewachsen ist, kann mit einem Mal völlig zerstört werden. In meiner Ehe ist klar, wir betrügen uns nicht. Das ist unsere Basis, darauf baut unser Vertrauen auf. Wenn man einander richtig vertrauen kann, ist das etwas Wunderbares.

Ein Stolperstein, den ich bei Paaren schon mehrmals erlebt habe, ist, wenn sich beide nicht als Ergänzung wahrnehmen. Zwei Menschen sind nie gleich (Ausnahmen bestätigen die Regel: Eineiige Zwillinge, aber die heiraten doch eher selten 😉 und sind auch nicht zu 100% identisch), jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Jetzt kannst Du die Ungleichheit als Ergänzung wahrnehmen oder als störend. In meiner Ehe sehen wir uns als Ergänzung. Und so haben wir auch gleich eine gute Aufgabenteilung gefunden, die unseren Begabungen entspricht. Ich bin für das Handwerkliche, Technische (Auto, Rasenmäher, Computer, usw.) zuständig (und natürlich für’s Fotografieren 📷), meine Frau für das Einrichten, Dekorieren, Design, usw.. Natürlich gibt es auch Überschneidungen und selbstverständlich, wir helfen uns gegenseitig, unabhängig von der Verteilung der Aufgaben.

Als Paar sind wir ein Team und begreifen uns auch so, wir ergänzen uns, jeder steht für den anderen ein, wir helfen uns gegenseitig und wir sehen unsere Unterschiede als Bereicherung. Natürlich bin ich als Mann dort gefragt, wo es um körperlich anstrengende Aufgaben geht. Warum? Einfach weil ich dazu die besseren Voraussetzungen mit bringe. Die körperliche Überlegenheit 💪 bedingt natürlich auch die Aufgabe des Schutzes für uns als Paar bzw. Familie. Ja, ich bringe auch den Müll raus. Ich fühle mich auch dafür zuständig, als erster die Versöhnung zu suchen, wenn wir uns mal gestritten haben und darauf zu achten, dass es ”gut läuft“ in der Familie.

Denke immer dran: Wenn man kuschelt, repariert man sich gegenseitig. 🫂